
Angst vor Veränderung
Dabei kann Angst vor Misserfolg oder Kritik sowie Angst vor Zurückweisung und Ausgrenzung sehr ausgeprägt sein. Der Grund ist einfach, die Angst, […] ist eine durch frühere Erfahrungen in der Kindheit und Jugend angelernte Angst, die man ausschalten kann, wenn man versteht, woher sie genau kommt und dann handelt. Betrachten Sie einmal die Art und Weise, wie ein Kind lernt. Alles, vom stehen, gehen und laufen lernen, Fahrrad fahren, Skifahren und skaten bis hin zum lesen, schreiben, rechnen führt durch eine Serie von anfänglichen Misserfolgen. Als Kind fürchtet man sich aber nicht vor Misserfolgen. Von Natur aus versuchen sie es immer und immer und immer wieder, bis sie es können, um dann die nächste Herausforderung zu meistern. Kinder bleiben bis zum Erfolg an einer Sache dran, denn ein mögliches Scheitern ist in ihrem Geiste gar nicht vorhanden.
Kinder kennen von Natur aus keine Angst vor Kritik, bis sie kritisiert werden. Als Kleinkind werden sie von ihren Eltern immer wieder zum Weitermachen ermutigt. Wenn sie älter werden und die Fremdeinflüsse zunehmen, spüren sie plötzlich, wie sie von anderen bei ihren Unternehmungen kritisiert werden. Diese Erfahrung ist emotional sehr schmerzvoll. Ab diesem Zeitpunkt werden sie versuchen, alles zu tun, um Kritik zu vermeiden. So entsteht die Angst vor Kritik.
Angst vor Zurückweisung ist auch eine rein angelernte Verhaltensweise. Wie oft fragt sie ein Kind nach einem Keks? Solange, bis es einen bekommt. Sie können zwanzig Mal „Nein“ sagen, aber das Kind fragt sie immer wieder und letztendlich bekommt es dann einen Keks. Alle wertvollen Dinge in unserem Leben erfordern Lernprozesse und Beharrlichkeit. Allzu leicht lässt man sich durch andere Meinungen beeinflussen. Manche Kritiken sind konstruktiv, aber die meisten Kritiker möchten nur ihre eigene Unwissenheit und Begrenztheit auf uns projizieren. Ärgern Sie sich nicht darüber. Sie können sie nur bedauern, weil sie dadurch ihre eigenen Lebensqualität schaden. Es wird immer Kritiker geben, die Sie entmutigen wollen.
Angst vor diesen Gegebenheiten zu haben, würde bedeuten, dass Sie diese Lektionen noch nicht gelernt haben. Vielleicht haben Sie aufgrund dieser Angst sogar schon großartige Gelegenheiten in Ihrem Leben verpasst. Mir ging es jedenfalls so, bevor ich diese Lektion gelernt habe. Das führt zu schmerzhaftem bedauern, wenn ihnen später bewusst wird, dass Sie ohne Angstgefühle viele Dinge im Leben hätten bewältigen können. […]
Die Angst verschwindet, wenn man genau das tut, wovor man sich fürchtet. Wenn Sie immer vor ihren Ängsten davonlaufen, werden Sie nie das erreichen, wonach Sie sich sehnen. Schauen Sie hin und fragen Sie sich, wo kommt diese Angst her?
Das bloße Hinschauen und Bewusstwerden reicht schon aus und gibt Ihnen eine neue Perspektive. Vielleicht können Sie dann in solchen Situationen über sich selbst schmunzeln und trotz Angst handeln. Lassen Sie nicht weiter zu, dass Sie Ängste an Ihrem Erfolg hindern, den Sie aufgrund ihrer Fähigkeiten haben könnten.
Aus
Die Methode – Todd Burrier